Dienstag, 7. März 2006
Mitteleuropaeer, 20 Jahre alt. Hab ich die First-Quader-Life-Crisis entdeckt, oder enfach meine Gesellschaft realisiert?
Wo ist die Motivation hin? Kann mir das einer sagen? Ich such sich schon seit, naja kann ich gar nicht sagen, seit wann. Ich sehe meinen Sinn gerade im Abitur, die wichtigsten Pruefungen meines Lebens. Denk ich zumindest. Naja, also Ars** heben und lernen. Noch ein paar Wochen, dann ist das Grauen vorbei. Nochmal richtig Gas geben.
Noe, geht nicht. Warum? Gute Frage. Man weis ja wie wichtig das alles ist, dass man nur ein bisschen Aufwand noch betreiben muesste, dann ist alles vorbei. Ein letztes Lernen noch. Es geht nicht, es geht einfach nicht. Man kann sich ab und zu noch aufraffen, mal paar Aufgaben durchgehen, aber man weis, es ist zu wenig. Naja, kenn ich, sagen nun 9 von 10 Abiturienten. Nix besonderes, nix zu erwaehnen. Aber warum geht es uns so? Warum spiel ich lieber Computer, warum schau ich lieber Fernsehen, warum sortier ich lieber irgendwelche Dokumente, warum mach ich lieber Ordnung in meinem Zimmer. Warum kann ich mich nicht zu was zwingen, wenn ich doch weis, wie wichtig es waere? Eingelullt von Medien, von James Bond, von Stefan Raab, diesem Autor von Illuminati. Idole gesucht bei Tony Hawk, bei Ballack und bei Bill Gates. Reich moechte man sein, beruehmt, etwas erschaffen moechte man. Lernen, Abitur, Studium, 40 Jahre Arbeiten, 25 Jahre Rentner sein. Das alles ist nichts fuer mich. Ich streb nach mehr. Alles Schei***. Hat man einmal was, will man mehr. Zu denken, man waere mit nem Porsche gluecklich, ist Irrglaube. Zu glauben, ne Jacht waere der Traum und einmal erfuellt, wuerde sie das Leben erhellen, ist Irrglaube. Wie sehr hat sich jeder ueber seinen ersten Fernseher gefreut? Wie sehr freuen wir uns heute noch darueber? Wie sehr hat sich jeder auf sein neues Auto gefreut, wie viel Freude bereitet es uns heut noch? Klar, geniale Gedanken... Denk sich das nicht jeder? Aber was kann man dagegen tun? Strebt man nach immer mehr, vergisst die anderen, alltaeglichen Sachen und merkt zum Schluss: 'Ich konnte mich nie an irgendetwas richtig erfreuen, weil ich sofort, mehr wollte?' Warum werde ich nicht satt? Warum werde ich nicht satt? Na klingelts? Ein Lied von 'Die Toten Hosen', Arbeitstitel 'Warum werde ich nicht satt', glaub ich zumindest. Nun taucht dieses Problem auf, kurz bevor die Schule zu ende ist und das Studium anfaengt. Fuer was studieren? Dann kann ich mir nen Porsche leistet, mit dem ich dann auch nicht gluecklicher bin, als mit nem Polo. Jaja, der Beruf soll spaeter Spass machen. Klar, ich find nur was tolles, was mir Spass macht, wenn ich studiert hab. Schwachsinn.
Aber Abzubrechen, oder wenigsten nicht zu studieren? Davor haett ich zuviel Angst. Zu lange ist mir in meinem Leben, das von oben eingeredet worden, als dass ich meiner eigenen Ueberzeugung glauben koennte. Wenn ich einer fragen wuerde, wuerd ich auch sagen, mach dein Abi, geh studieren. Aber keine Ahnung warum ich sagen wuerde. Vielleicht liegt es daran, dass heute auch jeder einfach unzufrieden ist, dass er sich denk: 'Haett ich studiert und mehr Geld, wuerd mir mein Job und mein Leben bestimmt mehr Spass machen.' Aber alles Bullsh**. Ich denk, alles dreht sich im Kreis, jeder hat Angst es zu realisieren, wo das Problem liegt. Keiner will es aussprechen. Ich auch nicht, will zu gar keinem Entschluss kommen, hab Angst zu sehen, das es keine Loesung gibt. Das es die Zufriedenheit nie endgueltig erreicht werden kann. Das sie faellt, ins Endlose. Man darf sich den Ars** aufreisen, um sie mal kurz einzuholen, meint dann man koennte mit ihr tanzen und schon ist sie weiter geflogen. Ab hinter her, was sonst, was bleibt einem sonst noch? Zu kurz ist das Leben und zu wissen, wie man sie ueberredet zu bleiben

... link (1 Kommentar)   ... comment